Ausstellungseröffnung TransVision ©Leonhard Simon

Politik, Pomp und Plateau: So war die Gala zur Eröffnung von „TransVision“

6. April 2022

Selten war der Theatersaal des Amerikahauses so voller Glitzer, Glamour und Pailletten wie am Abend des 31. März 2022. Mit einer bunten Gala eröffneten wir unsere beiden Ausstellungen „TransMünchen: Geschichte und Gegenwart Münchner Trans*Menschen“, die wir in Kooperation mit dem Forum Queeres Archiv München zeigen, und „TransTrans: Transatlantic Transgender Histories“. Pandemiebedingt musste der Start der Ausstellungen, die bis Sonntag, 31. Juli 2022 im Amerikahaus zu sehen sind, mehrfach verschoben werden. Umso bedeutender war es für uns, endlich Publikum in unserem gut gefüllten Theatersaal begrüßen zu dürfen, die mit uns Trans*Geschichte(n) feierten.


Musik, Tanz und Haltung beim Galaabend im Amerikahaus 

Mit einem fulminanten Auftritt eröffneten die Schauspieler*innen Alex Frei und Amelie Lambrichts sowie der Pianist Andreas Kowalewitz mit der Performance „ANNA“ die Gala. Durch den Abend führte die Entertainerin Gloria Gray, musikalisch wurde sie begleitet von Retro-Dragqueen Betty Pearl und Sänger Christian Deussen. Die Botschaft des Abends war klar: „I Am What I Am“ – ich bin, wer ich bin. Gleichheit, Selbstbestimmung, Anerkennung – der Kampf um Trans*Rechte ist heute noch so bedeutend wie vor 100 Jahren. Tessa Ganserer, eine der ersten Trans*Frauen im Deutschen Bundestag und Schirmherrin der Ausstellungen, sagt dazu: „Es ist wichtig für die Trans*Community, sich ihrer Geschichte bewusst zu werden und anzuerkennen, welche mutigen Vorkämpfer*innen mit ihrem jahrelangen, oft intensivem Engagement für unsere Rechte eingestanden sind“.


Im Mittelpunkt der Ausstellungen: Geschichte, Gegenwart und Selbstverständnis von Trans*Menschen

Eine dieser Frauen, die die Trans*Geschichte Münchens maßgeblich geprägt hat, ist Sabrina Berndt, Kuratorin der Ausstellung „TransMünchen: Geschichte und Gegenwart Münchner Trans*Menschen“ und Vorständin des Forum Queeres Archiv München. Seit vielen Jahren setzt sie sich auch politisch als aktives Mitglied der Rosa Liste für die Rechte von Trans*Menschen ein. „Die Ausstellung möchte gerne sagen, dass wir Trans*Menschen ganz normale Menschen sind, die normal im Leben stehen, verschiedenste Berufe haben und unterschiedliche Geschichten." Diese Geschichten stehen sowohl bei „TransMünchen“ und bei der Ausstellung „TransTrans“, die den Fokus auf das Netzwerk von Trans*Persönlichkeiten in Deutschland, Kanada, und den USA legt, im Mittelpunkt.

Dabei spielt der medizinische Aspekt bei „TransTrans“ eine wichtige Rolle. „Trans*Personen haben sich in ihrem Kampf, sich selbst Gehör zu verschaffen, der Medizin bedient“, so Dr. Rainer Herrn, einer der Kuratoren der Ausstellung „TransTrans“. „Wir haben versucht, Fotografien zu finden, die Trans*Menschen im Selbstdiskurs von sich gemacht haben, und die in Zeitschriften abgebildet wurden, was damit auch eine Form von Selbstermächtigung ist. Trans*Personen haben damit ihr eigenes Bild geprägt.“  


Das Rahmenprogramm "TransCulture"

Weil es Trans*Menschen auch heute noch häufig an Vorbildern fehlt, begleiten wir beide Ausstellungen mit "TransCulture" - einem spannenden Rahmenprogramm aus Gesprächen, Lesungen und Vorträgen, die den Fokus nicht nur auf bekannte Trans*Persönlichkeiten wie Schauspielerin Laverne Cox oder Opernkritikerin Nora Eckert legen, sondern auch unbekannteren Vorkämpfer*innen wie Liddy Bacroff oder der Künstlerin Lorenza Böttner eine Bühne geben.

Wir bedanken uns beim Forum Queeres Archiv für die Zusammenarbeit, bei Schirmherrin Tessa Ganserer und den Kurator*innen der Ausstellungen, bei allen Mitwirkenden für ihre Unterstützung und beim Publikum für den Besuch. Wir freuen uns darauf, in den nächsten Monaten gemeinsam mit Ihnen Vielfalt zu feiern und Brücken zu bauen, um die Akzeptanz von Trans*Menschen zu fördern.     


Die Ausstellungen „TransMünchen“ und „TransTrans“ sind von Freitag, 01. April 2022 bis Sonntag, 31. Juli 2022 im Amerikahaus zu sehen. Öffnungszeiten sind Montag und Dienstag 10-17 Uhr, Mittwoch bis Freitag 10-20 Uhr sowie Samstag und Sonntag 10-18 Uhr. An gesetzlichen Feiertagen ist die Ausstellung geschlossen. Der Eintritt ist frei.

Alle Informationen zum Rahmenprogramm finden Sie unter www.amerikahaus.de/transvision.