Fritz Bommas erhält das diesjährige Post-Graduate Research Fellowship an der Duke University. Mithilfe des Stipendiums wird der Amerikanist von der Universität Augsburg sein Dissertationsvorhaben über realistische Schreibmodi im Kontext einer Reihe gegenwärtiger und planetarer Krisen voranbringen. Wir gratulieren Fritz Bommas sehr herzlich und wünschen ihm eine spannende und einsichtsreiche Zeit in Durham, North Carolina!
Foto: Duke University ©Pattern / unsplash.com
Über das Dissertationsvorhaben
Fritz Bommas wendet sich in seinem Dissertationsprojekt realistischen Schreibmodi im Kontext einer Reihe gegenwärtiger und planetarer Krisen zu. Mithilfe einer Analyse der realistischen Strategien, die Romane zur Bewältigung dieser auch repräsentationsbedingten Herausforderung heranziehen, erkennt Bommas ein realistisches Paradigma für das 21. Jahrhundert, das maßgeblich auf verschiedenen Dimensionen von Konsens beruht. Im Rahmen seines Aufenthalts an der Duke University soll es besonders um den Schnittpunkt von Vorstellungen des Kapitalismus in der US-Gesellschaft mit dem Komplex zeitgenössicher Krisen gehen, sowie um die literarischen und kulturellen Produktionen, die sie miteinander verknüpfen.
Über den Stipendiaten

Universitätsbibliothek Augsburg / Fotostelle / Anatoli Oskin
Fritz Bommas ist ein Doktorand am Lehrstuhl für Amerikanistik der Universität Augsburg, wo er zuvor sowohl seinen Bachelor- als auch seinen Masterabschluss im Fach Anglistik/Amerikanistik erlangte. Seit April 2024 ist er wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Amerikanische Literaturwissenschaft an der Ludwig-Maximilians-Universität München. Sein Dissertationsprojekt mit dem Titel “What’s Real in the Capitalocene: Realist Form, Crisis, and Consensus in Contemporary North American Novels” geht der Frage nach, wie zeitgenössische nordamerikanische Romane realistischer Prägung den komplexen ökologischen, wirtschaftlichen, und repräsentationsbezogenen Krisen des 21. Jahrhunderts Strategien des Konsens entgegensetzen. Weiterhin zählen Fragen von literarischer Geschichtlichkeit, Narrative der Ressourcengewinnung und –ausbeutung, und die Repräsentation von (Dis)placement zu seinen Forschungsinteressen. Ein Artikel, der die Darstellung von Geschichte und Kolonialismus in Annie Proulxs Barkskins vor dem Hintergrund des ‘Kapitalozäns’ nachvollzieht, ist im August 2023 in COPAS erschienen.
Das Duke University Post-Graduate Research Fellowship ist Teil des Fellowship-Programms der Bayerischen Amerika-Akademie (BAA) und wird jährlich ausgeschrieben. Bewerben können sich Doktorand*innen Postdoktorand*innen bayerischer Universitäten, deren Vorhaben thematisch passen und die von einem Aufenthalt an der renommierten amerikanischen Universität profitieren.