Über die Ausstellung
Das Bild der Frau, das von vielen Religionen – insbesondere auch vom Christentum – gezeichnet wird, war schon immer widersprüchlich und bewegt sich zwischen Unschuld und Erbsünde. Ganz besonders trifft dies für die kirchliche Praxis in Chile, aber auch für die Amerikas insgesamt zu.
Das bemerkenswerte Werk der chilenischen Künstlerin Claudia Barbera - Putas Vírgenes - greift diese Thematik eindrucksvoll und performativ auf. Das ikonische Bild der Jungfrau Maria wird den Erfahrungen von Frauen mit Gewalt, Missbrauch, Diskriminierung und Konfrontation mit dem patriarchalischen System gegenübergestellt. Barbera zitiert dabei kreativ die Ikonographie der Jungfrau Maria und Frömmigkeitspraktiken der christlichen Tradition. Diese verfremdet sie durch anonyme Erlebnisberichte von Frauen und Dissidentinnen, die sie auf kolorierte Leinwände stickt. Das zentrale Thema ihres Werks ist der Kampf von Frauen in einer patriarchalischen Gesellschaft: der Kampf für die Entscheidungsfreiheit, was Fragen des eigenen Körpers betrifft (Sexualität, Abtreibung), gegen sexistische Gewalt in all ihren Aspekten sowie gegen Kriminalisierung aufgrund ihres nicht gesellschaftskonformen Verhaltens.
Hinweis: Am Montag, 22. Mai 2023, 19 Uhr, diskutieren wir in der Veranstaltung Chile nach dem Verfassungsreferendum – Ein Gespräch mit Künstlerin und Aktivistin Claudia Barbera mit der Künstlerin über die politischen Entwicklungen in Chile nach dem Verfassungsreferendum 2019 und welche Auswirkungen diese auf die junge Generation, dem Kampf um mehr Gerechtigkeit und die Rolle Kunst in diesem Prozess haben.
Foto: Putas Vírgenes: Libertaria © Claudia Barbera
Über die Künstlerin
Claudia Barbera wurde 1984 in Valparaíso, Chile geboren. Nach ihrem Bachelor in Freier Bildender Kunst an der Universidad de Viña del Mar, Chile, absolvierte die Künstlerin ein Auslandsstipendium (DAAD) an der Fachhochschule Trier und kehrte für einen Diplomabschluss in Freier Bildender Kunst und Pädagogik nach Chile zurück. Sie ist Mitglied diverser Künstlerkollektive in Chile und Deutschland und arbeitet derzeit als Lehrerin für Bildende Kunst an der Komunumo-Schule und unterrichtet Illustration am Instituto Profesional Arcos in Chile. Sie ist außerdem aktiv an der Schaffung künstlerischer Projekte in der Region beteiligt.
Eintritt
Der Eintritt ist frei.
Dauer
Samstag, 25. Februar 2023 bis Samstag, 20. Mai 2023
Öffnungszeiten
Montag bis Donnerstag 10 - 17 Uhr
Freitag 14 - 20 Uhr
Samstag 10 - 18 Uhr
Die Ausstellung ist sonntags und feiertags geschlossen.
Ausstellungsplakat
Partner
frau-kunst-politik e.V. und gefördert durch das Sozialreferat der Stadt München
Ausstellungsort
Amerikahaus München
Karolinenplatz 3, 80333, München
Kontakt
Leiter Programme Handels- und Sicherheitspolitik
E-Mail
faltermeier@amerikahaus.de
Telefon
089 55 25 37-65