Über die Veranstaltung
Volker Reiche und Bernd Kissel schildern in einem Künstlergespräch, wie sich der Tagesablauf des Zeichners eines Daily Strips für eine Zeitung gestaltet: Vom morgigen Gag am Frühstückstisch bis zum Glücksgefühl, wenn der fertige Strip am Nachmittag an die Redaktion eingetütet ist.
Während in den USA die Arbeit als Comiczeichner eines Zeitungsstrips eine sehr attraktive Arbeit ist, haben sich die Zeitungen in Deutschland nur sehr selten an eigene Comic-Projekte getraut. Pioniere diesbezüglich waren die Ottifanten von Otto Walkes, die 1987 als Comic-Strip in der Hamburger Morgenpost ihre Premiere hatten. Verdient macht sich hier vor allem die taz, für deren Strip Touché sich der Zeichner Thomas Körner/©TOM seit 1991 jeden Tag zuverlässig einen guten bis sehr guten Gag einfallen lässt.
Noch mutiger: die angeblich so konservative Frankfurter Allgemeine Zeitung. 2002 startete dort Strizz von Volker Reiche. Tagesaktuell entworfen erzählte Reiche nicht nur mit einem in Deutschland einmaligen Rollenportfolio, er ließ auch seine Figuren altern, bastelte seine Fußball-Leidenschaft genauso ein wie absurde Elemente. Der zweifache Max & Moritz-Preisträger Reiche ist einer der renommiertesten Comiczeichner Deutschlands und schaffte es bis 2010 mit Strizz das aktuelle Umfeld in einem täglich erscheinenden Zeitungscomic regelmäßig zu erfassen. Danach tauchte Strizz immer wieder zu aktuellen Anlässen in der FAZ auf: Olympische Spiele, Fußball-WM oder zuletzt im Winter 2022 mit aktuellen Themen, die die Zeitungsleser bewegen wie Inflation, Kalte Wohnung und Flüchtlingskrise.
Dem Prinzip des tagesaktuellen Zeitungscomics am nächsten kamen seither Marc-Uwe Kling und Bernd Kissel: Durch die Corona-Krise seiner Auftrittsmöglichkeiten beraubt, weicht Komiker Kling im Herbst 2020 auf einen täglichen Comic aus. Zwar in der Onlineausgabe der ehrwürdigen ZEIT statt in der wöchentlichen Druckausgabe, dadurch jedoch täglich. Dabei griff Marc-Uwe Kling auf das Format seines erfolgreichen Podcasts Die Känguru Chroniken zurück.
Während Klings Comic-Alter Ego und das Känguru über den Jobcenter, Corona, den US-Wahlkampf und den alltäglichen Wahn philosophieren, darf sich ihr Nachbar mit dem Stress eines Familienvaters rumschlagen. Zusätzlich treten die US-Milliardäre Elon und Jeff auf, die sich auf dem Mars gegenseitig auf den Keks gehen.
Zwischen Dezember 2020 bis März 2023 liefern Kling und Kissel tägliche Comicgags in feinster franco-belgischer Optik. Im Juni 2023 pünktlich zum Comicfestival München erscheint der zweite Sammelband mit den Känguru-Comics.
Volker Reiche ist persönlich zu Gast, Bernd Kissel wird voraussichtlich digital zugeschaltet.
Diese Veranstaltung findet im Rahmen des Comicfestivals 2023 anlässlich unserer Ausstellung "Yes, we Käng!" statt. Informationen zu weiteren Veranstaltungen finden sie hier.
Moderation: Michael Kompa (Comicfestival München)
Illustration: Auszug aus den "Känguru-Comics" ©Bernd Kissel
Hinweis: Zeichner Bernd Kissel ist am Samstag, 10. Juni 2023, um 10 Uhr für eine Signierstunde im Amerikahaus. Bitte beachten Sie, dass er voraussichtlich zu der Veranstaltung am Sonntag, 11. Juni 2023, aus terminlichen Gründen nur digital zur Veranstaltung zugeschaltet werden kann.
Illustrationen von Bernd Kissel und Volker Reiche
Eintritt
Der Eintritt ist frei.
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Veranstaltungsort
Amerikahaus München
Karolinenplatz 3, 80333, München
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Leiter Programme Kultur und Politik
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Telefon
089 55 25 37-14
Auf dieser Veranstaltung werden Foto- und Videoaufnahmen erstellt
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